Der Lehrer oder Keiner liebt mich! |
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Lehrer stehen in der Rangliste der beliebten Berufsgruppen ganz weit
unten. Ähnlich wie Pastoren und Pfarrer auch. Gibt es da womöglich
Gemeinsamkeiten? Höhere Autoritäten, mit denen unsere so freizügig
nachwachsenden Generationen Problem haben? Kaum ein Beruf steht so in
der Diskussion, wird so um all der Vorteile wegen beneidet und doch so
selten als Ziel der eigenen Lebensplanung auserkoren. Warum eigentlich?
Nahezu paradiesische Zeiten sollten Verlockung genug sein, sich für
diese Laufbahn zu entscheiden! |
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Der Lehrer Wahrscheinlich gibt es nicht viele Berufe, an die die Gesellschaft so widersprüchliche Anforderungen stellt: Gerecht soll er sein, der Lehrer, und zugleich menschlich und nachsichtig, straff soll er führen, doch taktvoll auf jedes Kind eingehen, Begabungen wecken, pädagogische Defizite ausgleichen. Suchtprophylaxe und Aids-Aufklärung betreiben, auf jeden Fall den Lehrplan einhalten, wobei hochbegabte Schüler gleichermaßen zu berücksichtigen sind wie begriffstutzige. Mit einem Wort: Der Lehrer hat die Aufgabe, eine Wandergruppe mit Spitzensportlern und Behinderten bei Nebel durch unwegsames Gelände in nordsüdlicher Richtung zu führen, und zwar so, daß alle bei bester Laune und möglichst gleichzeitig an drei verschiedenen Zielorten ankommen. |
Quelle: die Weltwoche |
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Das arme Dorfschulmeisterlein! In einem Dorf im Schwabenland, Am Sonntag ist er Organist, Am Mittwoch fährt er in die Stadt, Und Donnerstag, dann in der Schul' Am Freitag dann im Unterricht Am Samstag schließlich sind noch dann Und wenn im Dorfe Hochzeit ist, |
Quelle: http://www.dietmaranders.de/lehrer/gedicht1.htm |
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Traumberuf Lehrer | |
Das wird von Ihnen erwartet
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Das wird Ihnen geboten
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Leerer prauchen |
Das Recht |
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DER GYMNASIALLEHRER IM SPIEGEL DER WISSENSCHAFT von Dr. phil. habil. German Merz Die 'Beurteilungsschrift' des Bayerischen Philologen Verbandes bpv (1989, 23) formuliert die aktuellen 'Kriterien für die Eignung zur Übernahme einer Direktorenstelle' in Bayern folgendermaßen:
Wer vom Kultusminister zum Oberstudiendirektor ernannt wird, muss diese Kriterien erfüllen. Die Mitglieder des Hauptpersonalrats am bayerischen Kultusministerium und Repräsentanten des bpv DURNER und FLEISCHMANN verfassen ein mit dem Minister abgestimmtes Thesenpapier, das die 'Meinungsfreiheit, pädagogische Freiheit und pädagogische Verantwortung' des Gymnasiallehrers genau abwägt. Eine Kurzfassung wurde verbandsintern verbreitet. Es ist gegliedert in erstens berufspolitische Prinzipien, zweitens politisch-rechtliche Prinzipien und drittens gesetzliche Rahmenbedingungen. Der zweite Punkt wird im Folgenden leicht gekürzt wiedergegeben:
Der Beamte muss einen Diensteid leisten. Damit beteuert er Treue, Gehorsam, Gewissenhaftigkeit und Gottesfurcht. Er schwört sein Innerstes auf die beamtische Lebensform ein. Das schafft eine Berufsgesinnung. BREZINKA (in CuB 32(1986)1,3f) versteht darunter "das Ganze der moralischen Einstellungen" eines Menschen "zu seiner Berufsarbeit und zu den besonderen Aufgaben und Pflichten seines Berufes". Ihm genügt der Beamteneid nicht; er betont vielmehr, dass der Staat trotz des verfassungsrechtlichen Neutralitätsgebots für die Bildung eines höheren Lehrerethos verantwortlich sei. In dieser Richtung konsequent ist der Vorschlag von HENTIGs (in EuW 45(1994)4,12), einen 'Sokratischen Eid' einzuführen: "Als Lehrer und Erzieher verpflichte ich mich,
Damit verpflichte ich mich auch,
Von HENTIG übersieht m.E., dass seine Eidesformel den Beamtenstatus des Lehrers nicht untergräbt, sondern bekräftigt. Der Schulreformer von HENTIG ist im Grunde Neuhumanist. Der Sokratische Eid hätte genauso gut von einem bayerischen Kultusminister verfasst werden können. Ich folge noch einmal ENGELHARDT (in LIEBAU et al. 1997,228f): "Die Expansion der Gymnasien bedeutete zugleich einen sprunghaften Anstieg der Gymnasiallehrer vor allem in den 70er Jahren, wodurch dieser Berufsstand ähnlich wie andere akademische Berufe viel an seiner herausgehobenen ehemaligen Exklusivität verlor. Dies lief auf einen raschen Generationenwechsel hinaus und hatte zur Folge, dass sich die Kollegien stark verjüngten und dass sich der kulturelle Habitus der Gymnasiallehrer ausdifferenzierte und auf grundlegende Weise änderte. Der kulturelle Wandel, der in den 60er und 70er Jahren weite Teile der akademischen Jugend erfasste hatte, fand so auch Eingang in diese traditionsreiche Schulform und veränderte den Sozialtypus des Gymnasiallehrers. Damit einher ging zum einen eine Ausdifferenzierung in der sozialen Herkunft und zum anderen eine (freilich erstaunlich geringe) Ausweitung des Anteils der Frauen an der Gymnasiallehrerschaft. So ist aus dem Beruf des Gymnasiallehrers, der ursprünglich als ein klassischer Männerberuf galt, ein Beruf für beide Geschlechter geworden. Im Unterschied zu den Lehrern der anderen Schularten hat sich in der Zeit zwischen 1960 und den 90er Jahren der Anteil der Frauen an den Gymnasiallehrern nur in einem erstaunlich geringen Umfang ausgeweitet. 1960 lag er bei 29% und stieg 1994 auf 39%. Im gleichen Zeitraum stieg der Frauenanteil bei den Grund- und Hauptschullehrern dagegen von 41% auf 69%, bei den Realschullehrern von 38% auf 59%. Diese Zahlen beziehen sich auf das Gebiet der alten Bundesrepublik, werden die neuen Bundesländer mitberücksichtigt, so ergibt sich ein deutlich größerer weiblicher Anteil, weil die Frauenquote unter den Lehrern in der DDR insgesamt relativ hoch war. 1995 lag der Anteil der Frauen an den Gymnasiallehrern in der ganzen Bundesrepublik bei 45%." ENGELHARDT (ebd. 228f) beruft sich auf Statistiken des BMBWF (1996), HÄNSEL (1996) und eigene Berechungen. Er resümiert, "dass die Gymnasiallehrer von einem nach Herkunft, Geschlecht, Lebensführung und kulturellen Habitus relativ homogenen Berufsstand zu einer in sich ausdifferenzierten Berufsgruppe geworden sind". Diese Entwicklung stehe in dem größeren Zusammenhang der allgemeinen gesellschaftlichen Pluralisierungstendenzen und schaffe "für die Schüler eine dieser gesellschaftlichen Entwicklung angemessene Bedingung schulischer Sozialisation" geschaffen ist. Die Belastung des Gymnasiallehrerberufs ist stark gewachsen: Unliebsame Schlagworte sind 'Frühpensionierung' und 'Burnout'. Lehrer zeichnen sich demnach durch Wehleidigkeit, Gleichgültigkeit, Sterilität, Erschöpfung aus - wobei das Problem nicht auf den Lehrerberuf beschränkt ist, auch Manager und helfende Berufe gelten als besonders gefährdet. Andererseits bestätigt die "bisher größte" Lehrerbefragung des IFS (1995): erstens dass Lehrer sich selbst anders einschätzen, als die Öffentlichkeit von ihnen erwartet; zweitens dass von Wehleidigkeit und Klagen über den Schulalltag wenig festzustellen ist, sondern Optimismus vorherrscht; und drittens dass mehr Autonomie und weniger Elterneinfluss gewünscht wird. Nach der Aufsehen erregenden Studie des Arbeitsmediziners MÜLLER-LIMMROTH (1993; Schwerpunktthema in dhs 45(1993,7/8) beschreibt der Psychologe Klaus ULICH (1996; Rezension SCHAEFERS/KOCH in ZsfPäd 46(2000)4,601-623 mit Literaturangaben) die Belastungen des Lehrerberufs; zum einen auf der Grundlage von selbst durchgeführten problemzentrierten narrativen Interviews mit Lehrer(inne)n unterschiedlicher Schulformen (darunter ein Gymnasiallehrer für D, G, Ek mit 25 Berufsjahren, eine Gymnasiallehrerin für L, Gr, G mit 35 Berufsjahren und eine Gymnasiallehrerin in Teilzeit für Sw, E mit 15 Berufsjahren); zum anderen arbeitet ULICH (1996) die vorliegende Belastungsforschung auf (ebd. 73-92) und ordnet die eigenen Befunde ein. Eine neuere Ergänzung ist die 'Norddeutsche Lehrerstudie' der Arbeitsmediziner WEGNER/SZADKOWSKI (1998; Rezension in PROFIL 6(1999)6,24f). Darin wird festgestellt, dass Lebensalter und Erschöpfung nicht positiv miteinander korrelieren. Ältere Lehrer(innen) sind demnach, sofern sie noch berufstätig sind, von einem Burnout-Syndrom nicht stärker betroffen als jüngere Lehrkräfte. Diese sind, wie in anderen Untersuchungen vermutet wird, wegen stärkerer Selbstzweifel über die Richtigkeit ihrer Berufswahl gefährdet. Neben der häuslichen schulischen Arbeitsbelastung konnten von WEGNER/SZADKOWSKI (1998) Einflüsse des Skalenwertes für 'pädagogische Probleme mit Schülern', des Skalenwertes 'Probleme mit dem Schulkollegium' und des Geschlechts auf die Erschöpfbarkeit festgestellt werden. Lehrerinnen stuften sich generell als erschöpfter und weniger distanziert ein als Lehrer, Lehrerinnen an den Grund-, Haupt- Realschulen und der Orientierungsstufe schienen 'motivierter' als solche der Gymnasien. WEGNER/SZADKOWSKI (1998) stellten außerdem bei Lehrerinnen generell eine höhere wöchentliche zeitliche Arbeitsbelastung in der Schule fest, was in der Forschung bislang noch nicht gesehen worden ist. Die Arbeitszeit des Gymnasiallehrers ist höher als in vergleichbaren Berufsgruppen: WEGNER/SZADKOWSKI (1998) ermittelten für Gymnasiallehrkräfte höhere wöchentliche Arbeitszeiten als für die Lehrer(innen) an Grund-, Haupt- und Realschulen. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, dass sich die wöchentliche Arbeitszeit von Gymnasiallehrkräften mit im Mittel 48,5 Stunden pro Woche kaum von derjenigen einer weit umfangreicheren und mit einem anderen methodischen Ansatz durchgeführten aktuellen Erhebung in NRW (MUMMERT et al. 1998) unterscheidet, die auf 48,1 Stunden pro Woche kommt. Nach dieser Untersuchung arbeiten Gymnasiallehrer deutlich länger als andere Beschäftigte im öffentlichen Dienst. Während für den öffentlichen Dienst die 38,5 Stundenwoche mit 1702 Jahresarbeitszeitstunden gilt, arbeiten Gymnasiallehrer(inne)n 1900 Stunden im Jahr. Das sind 43,5 Wochenstunden, also deutlich mehr als im öffentlichen Dienst (HEESEN in PROFIL 6(1999)1/2,6). Zugleich habe sich gezeigt, dass das Minimum bei Gymnasiallehrer(inne)n nur 949 Jahresstunden beträgt, das Maximum 3.562 Stunden. MUMMERT et al. (1998) wörtlich: "Die zeitliche Belastung der Lehrer innerhalb einer Schulform ist ... sehr heterogen" und "die Spannbreite beim Aufwand für Vor- und Nachbereitung sehr hoch". Die Arbeitszeit der Lehrer differiert aber nicht nur nach Schultypen, sondern ganz erheblich auch nach Fächerkombinationen. So gestehen die Experten einem Deutschlehrer im Schnitt 1,8 Stunden für die Vor- und Nachbereitung jeder Unterrichtsstunde zu. Einem Sportlehrer in derselben Sekundarstufe I werden nur 1,3 Stunden angerechnet. (Videotext NTV 13.04.2000, Tafeln 162-171). |
Quelle:
http://www.gymnasium-2002.de (hier eine Zusammenfassung!) |
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Für das Poesiealbum | |
Was immer auch geschieht: Nie sollt ihr so tief sinken. von dem Kakao, durch den man euch zieht, auch noch zu trinken! (Erich Kästner) __________________________________________ Ein Meinungsaustausch ist, (Andrej Gromyko) __________________________________________ Der Vorteil der Klugheit besteht darin, Umgekehrt ist's schon schwieriger. __________________________________________ Faulheit ist der Hang zur Ruhe (Immanuel Kant) __________________________________________ Lohnt es sich mit dem Vorgesetzten zu streiten, (russischer Volksmund) __________________________________________ Fühle dich wie zu Hause, __________________________________________ Ihre Frage ist so gut, __________________________________________ Ich bin intelligent, __________________________________________ Kluge leben von den Dummen, __________________________________________ Vitamine? |
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belächelt, dann bekämpft und schließlich geklaut! __________________________________________ Bist du wütend, (Wilhelm Busch) __________________________________________ Erziehung ist die organisierte __________________________________________ Die Schule ist wie eine Oase __________________________________________ Die Dummheit ist die sonderbarste __________________________________________ Damit immer mehr immer weniger tun können, __________________________________________ Es gibt drei Arten von Lügen: (Benjamin Disraeli) __________________________________________ Denken ist Arbeit, __________________________________________ Grüße jeden Trottel! __________________________________________ Hauptsache, es geht vorwärts, __________________________________________ Wollen Sie den Chef sprechen, |
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